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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 269

1850 - Königsberg : Bon
269 bedeutende Anzahl Farbentheilchen finden. Aehnlich ist dietheil- barkeit bei Dinte, Indigo und andern Farben. Stahl und Dia- mant, bekanntlich die härtesten aller Körper, haben, meisterhaft polirt, solche Oberflächen, an denen wir weder mittelst des Ge- sichtes, noch durch unser Getast die geringste Unebenheit bemerken. Und doch ist diese Politur durch kleine Körnlein hervorgebracht, -von denen jedes einen seiner Größe entsprechenden Ritz in den Stahl oder Diamanten machte. Hier entzieht sich die Teil- barkeit all unsern Sinnen. Ein einziger Tropfen Flüssigkeit aus dem Darm eines Frosches genommen, zeigt unter dem Mikro- skop unzählige Thierlein (Infusorien), die mit Werkzeugen der Ernährung und Bewegung versehen sind (vergl. tz I.). Das Blut ferner ist nicht, wie cs den Anschein hat, eine gleichförmige Flüssigkeit; es besteht vielmehr aus einer Menge kleiner Körper- chen (bet den Menschen und Säugethieren kugelig, bei den Vögeln und Fischen länglich), die in einer Flüssigkeit (Serum) umher- schwimmen. Ungeachtet nun die Blutkügelchen des Menschen einen Durchmesser von kaum dem 300sten Theile einer Linie haben, so können sie doch noch, wie die Chemie uns zeigt, in Theile zerlegt werden. Zur Verfertigung der Goldtressen wird eine Stange Silber von 45 Mark mit einer Unze Gold über- zogen. Aus dieser Stange zieht man den feinsten Faden, der dennoch allenthalben mit Gold überzogen ist. Dieser Drath wird zwischen zwei polirten Stahlwalzen abgeplattet und dadurch um 7? verlängert. Die Länge eines solchen Fadens schätzt man auf 1,320,000 par. Fuß — 110 franz. Meilen (66 deutsche) — 190,080,000'". Nimmt man auf jeder Linie nur 12 erkennbare Theile an, so entstehen 2,280,960,000 sichtbare Theile. Nun hat der platte Faden zwei Seiten, und jede ist mit Gold bedeckt. Ferner ist die innere Seite, die das Silber berührt, von der äußern Seite verschieden und muß daher auch in Betracht ge- zogen werden. Multiplizirt man daher die angegebene Zahl der sichtbaren Theile der einen äußern Seite mit 4, so ergiebt sich, daß eine Unze Gold wenigstens in 9,123,840,000 Theile, die noch mit dem bloßen Auge sichtbar sind, getheilt werden könne. — Das Brustbild Luthers und seiner Gattin, nach Lukas Kranach, von der Größe eines mäßigen Oktavblattes, bestand aus den vier Evangelien. Die Buchstaben waren so fein, daß man ihre herauf- und heruntergehenden Züge für feine, in einanderlaufende Pinselstriche in einem Tuschgemälde halten konnte. — Fcauen- hofer hat auf Glas und Metall so überaus feine und so unglaub- lich nahe aneinanderliegende parallele Linien eingeschnitten, daß die Theilung eines Zolles in 10,000 ganz genau und in 32,000 Theile fast genau war. Ein Pfund Baumwolle kann zu einem Faden von 40 deutschen Meilen gesponnen werden. — Der Faden, an dem sich eine Spinne herabläßt, soll aus 6770 (oder gar aus 60,000) andern dünnen Fäden bestehen. — Durch ein Mikroskop

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 299

1850 - Königsberg : Bon
299 mehr von seiner Kraft verlieren, als er auf die Aenderung des Zustandes des andern Körpers verwandt hat, oder als der andere ihm Widerstand leistet; daher sind Kraft und Widerstand, oder Wirkung und Gegenwirkung immer einander gleich. tz. 19. Einwirkung mehrerer Araste aus die Dcwegung. (Kdrfr. I. Anh. V. s. I. 0.) Wirft man im Stillstehen einen Stein nach einem Ziele, so ist die Bewegung des Steines eine einfache, und er kann das Ziel treffen, wenn er genau nach demselben gerichtet war (abgesehen von der anziehenden Kraft der Erde). Wenn man aber im schnellen Vorbeilaufen den Stein seitwärts nach dem Ziele hinwirft, so trifft er das Ziel nicht, sondern fliegt unter- halb desselben vorbei; denn hier war seine Bewegung eine zu- sammengesetzte; die eine war die ihm von der seitwärts wer- fenden Hand, die andere von dem vorwärts laufenden Körper mitgetheilte. Wird ein Schiff an beiden Ufern gezogen, so folgt es weder der Richtung des einen, noch der des andern Seiles, sondern schwimmt — vorausgesetzt, daß die ziehenden Kräfte auf beiden Ufern ziemlich gleich sind — mitten auf dem Strome da- hin. Die Richtungen der Seile bilden hier einen Winkel, deffen Schenkel man als die anliegenden Seiten eines Parallelogramms*) betrachten kann. Man nennt dieses Parallelogramm das Paral- lelogramm der Kräfte. Das Schiff bewegt sich auf der Diagonale dieses Parallelogramms (der Lehrer versinnliche diese Erklärungen durch Zeichnung). Die beiden Kräfte, deren Rich- tungen einen Winkel einschließen, heißen äußere, zusammen- wirkende oder Seitenkräfte. Von der Bewegung des Kör- pers durch die Diagonale sagt man, daß sie durch eine zusam- mengesetzte, mittlere oder Diagonalkraft hervorgebracht werde. Je kleiner der Winkel ist, den die Richtungen der Sei- tenkräfte bilden, desto größer ist die Diagonalkrafc. — Ein Schiff, das mit halbem Winde segelt, folgt der Mittelkraft des Windes und des Ruders. — Wenn man auf einem Kahne quer über einen Fluß setzen will, so wird der Kahn von zwei Seitenkräften, von dem Strome des Waffers und vom Ruder, getrieben und folgt der Diagonalkraft. — Das Kind drückt den Kirschkern zwischen der Spitze des Daumes und der des Zeigefingers und schnellt ihn gerade vorwärts. Der Druck des Daumens und des Zeigefingers sind die Seitenkräfte. — Der Fisch fängt, wenn er gerade vorwärts schwimmen will, seine Bewegung mit zwei ent- gegengesetzten Schlägen des Schwanzes an. Er schlägt das *) Vergl. meine Raumlehre Thl. I. S. 136.

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 260

1850 - Königsberg : Bon
260 nach welchen, und zu den Ursachen, durch welche alle Veränderungen in der Körperwelt erfolgen. An merk. Die vorstehende Einleitung wird am besten erst bei einer Wiederholung des ganzen Kursus dinchgenommen. I. Die allgemeinen Eigenschaften der Körper. §. i. Die Ausdehnung. (Kdrfr.i. Anh.3. A. I. 1.) Die Ausdehnung ist diejenige Eigenschaft eines Körpers, daß er einen Raum einnimmt oder Ausdeh- nung in die Länge, Breite und Dicke hat. Die Vorstel- lung von dem bloßen Raume des Körpers, also die Materie ganz hinweggenommen, giebt den mathematischen Körper.*) Die Summe der Materie eines Körpers heißt Masse- Diese kann nicht bis ins Unendliche fortgehen. Wo die Masse aufhört, da ist auch die Grenze des Körpers. Durch die Begrenzung wird seine Gestalt und durch den Raum, welchen er einnimmt, seine Größe bestimmt. Durch die Gestalt unterscheiden sich selbst solche Körper, die sonst der Größe, der innern Beschaffen- heit und dem Gewichte nach gleich sind, z. B. ein Metallwürfel von einer gleich schweren Metallkugel. Die Gestalt der Körper ist unendlich mannichfaltig, und man glaubt, daß es in der ganzen Natur nicht zwei Körper von völlig gleicher Gestalt gebe. Freilich können wir nicht immer mit bloßen Augen die Unterschiede wahrnehmen. Die Kleinheit der Körper macht oft, daß weder unser Auge, noch unser Gefühl eine Gestalt an ihnen wahrnimmt; allein sie müssen dennoch eine Gestalt haben, weil sie einen Raum einnehmen. Leuwenhök that Pfeffer in Wasser und entdeckte darin nach einiger Zeit durch ein Vergrößerungsglas Thierchen, die tausendmillionenmal kleiner waren als ein Sandkorn, und jedes Theilchen eines sol- chen Thierchens hat seine Gestalt zu seiner Bestimmung. So hat auch jedes Sonnen- und Blumenstäubchen seine eigene Ge- stalt. Nicht minder verschieden als die Gestalt ist die Größe der Körper. Welcher Unterschied ist zwischen einem Aufgußtierchen und einem Wallsische! Wie klein erscheint wieder der Wallsisch, wenn wir ihn mit dem Erdbälle vergleichen! Was ist aber die Erde gegen die mehr als eine Million mal so große Sonne! Selbst der kühnste Gedanke vermag nicht, ihre Größe zu fassen. Vergl. Pechners Raumlehre Theil I. §. 1.

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 289

1850 - Königsberg : Bon
289 Gravitation gemacht hat, sind unbedeutend und halten bei ruhiger Ueberlegung nicht Stand. Ii. Ruhe und Bewegung der Körper im Allgemeinen. (Kdrft.i. Anh.v. 8.1. 6. 7. 9. und Ii.) §• 13. Ruhe und Deweguug überhaupt. (Kdrfr.i. Anh.v. 8-1. 6. und 7.) Das Buch liegt auf dem Tische; dies ist sein (relativer) Ort oder seine Lage. Bleibt das Buch in dieser Lage, so ruht es. Ruhe ist also das Verbleiben eines Körpers in seiner Lage. Der Ofen, die Tische, das Katheder ruhen, weil sie in ihrer Lage verharren. Die Schiffe segeln auf dem Wasser; Lastwagen fahren auf den Straßen dahin; Vögel fliegen von Baum zu Baum: alle diese Dinge verlassen ihren Ort oder bewegen sich. Bewegung ist also Veränderung des Ortes. Die Tische und Bänke, das Tafelgestell, der Ofen rc. schei- nen zu ruhen, weil sie ihre Lage gegen einander und in Be- ziehung auf die Stube nicht ändern; bedenken wir aber, daß sämmtliche Gegenstände mit dem Schulhause zugleich auf der Erde stehen, und daß sich diese mit unbegreiflicher Geschwindig- keit um sich selbst und um die Sonne bewegt, unser Schulzim- mer also jährlich einen Weg von 121,000,000 Meilen und noch täglich einen Umschwung von 3400 Meilen macht: so erkennen wir, daß ihre Ruhe nur eine scheinbare ist. Im Gegentheil kommt es uns zuweilen vor, als ob gewisse Gegenstände sich bewegten, und andere sich in Ruhe befänden, während gerade das Umgekehrte der Fall ist. Die Gegenstände am Ufer scheinen sich der Richtung des Schiffes, dessen Be- wegung der auf demselben Stehende gar nicht bemerkt, entgegen zubewegen; ein Gleiches findet statt, wenn man schnell vor einer Reihe von Bäumen vorüberfährt; die Sonne scheint sich zu be- wegen, und die Erde still zu stehen; wer auf einer Brücke steht und über das Geländer in den schnell strömenden Fluß hinab- sieht, dem kommt es vor, als wenn die Brücke sich bewegte, das Wasser aber still stillstände ic. Eine Kugel, die an der Erde liegt, zeigt nimmer das Be- streben, die einmal angenommene Lage zu verlassen; sobald man sie aber anstößt, wird sie genöthigt, ihre bisherige Ruhe aufzu- geben: sie rollt auf dem Fußboden dahin. Hieraus folgt, daß ein Körper, der einmal in Ruhe ist, so lange in Ruhe bleibt, bis Pcchner, Handb. z. Thl. / 19

5. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 314

1850 - Königsberg : Bon
314 §. 28. Die schiefe Ebene, der Keil und die Schraube. Fuhrleute, Schiffer oder auch andere Leute legen, wenn sie z. B. Fässer, Steine rc. auf ihre Fahrzeuge, oder von denselben herunter bringen wollen, ein Brett oder ein Paar Bäume, die wie eine Leiter s Schrotleiter) verbunden sind, in schräger Rich- tung an, um Kraft zu sparen. Wie sie ihren Zweck erreichen, soll folgende Untersuchung lehren: Legt man eine Schiefertafel auf den Tisch, stellt auf diese ein Dintenfaß und hebt dann die Tafel an einer schmalen Seite in die Höhe, so bildet die Tafel einen Winkel mit dem Tische, welchen man den Neigungs- winkel nennt. Je größer dieser ist, oder je mehr ich die Tafel aufhebe, desto schneller gleitet das Dintenfaß von der Tafel herab, ja wenn zuletzt die Tafel vollkommen senkrecht steht, bei- nahe mit einer Geschwindigkeit wie beim freien Falle. Jede gegen den Horizont geneigte, oder, was dasselbe ist, jede mit der Richtung der Schwere einen Winkel bil- dende Ebene heißt eine schiefe Ebene sfig. 16 ). Den senkrechten Durchschnitt einer schiefen Ebene stellt ein Dreieck Abc vor, dessen wagrechte Kathete*) die Grundlinie oder Basis Ab, die senkrechte die Höhe Cb, die Hypothenuse die Länge Ac, so wie der an der Grundlinie liegende spitze Winkel x der Neigungswinkel der schiefen Ebene heißt. Wenn alle Reibung weggedacht wird, so muß ein auf eine schiefe Ebene ge- legter Körper herabfallen, da der Schwerpunkt c nicht unterstützt ist, zugleich aber auch auf die schiefe Ebene drücken. Die Kraft ca, mit welcher der Körper frei fallen würde, theilt sich hier gleichsam in zwei Seitenkräfte, von denen die eine cd den Kör- per an die schiefe Ebene andrückt, die andere aber cd ihn auf derselben herabtreibt. Soll er also genöthigt werden, auf irgend einem Orre der schiefen Ebene ruhig zu verharren, so muß ihm eine Kraft entgegen gestellt werden, die sich zu seinem absoluten Gewichte verhält, wie die Höhe Cb jene Ebene zur Länge Ac derselben (wie dies aus der Ähnlichkeit der Dreiecke cda und Abc hervorgeht), oder der sovielte Theil von seinem Gewichte, als so oft die Höhe in der Länge der schiefen Ebene enthalten ist. — Legt man z. B. auf einen Wagen von 3' Höhe eine Schrotleiter von 12' Länge, so kann eine Last von 12, 24, 36 Etr- mit 3, 6, 9 ins Gleichgewicht gesetzt werden. Eine Last die nur vier gleich starke Männer zu heben im Stande sind, kann mittelst dieser schiefen Ebene schon einer von ihnen zu der verlangten Höhe bringen. Der Keil wird zum Spalten der Körper, zum Aneinander- *) Bergt, meine Raumlehre Th. I. S. 134.

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 315

1850 - Königsberg : Bon
315 drücken, Festhalten, Auspressen der Flüssigkeiten, auch zum He- den von Lasten rc. gebraucht. Messer, Beile, Aerte, Scheren, Schwerter, Pflüge, Nägel, Zahne rc. sind Keile. Man kann den Keil als ein Prisma ansehen, das aus zwei geneigten Ebenen besteht, deren Grundflächen in einander fallen. Je schmaler der Rücken ist, desto leichter dringt der Keil ein; aber je leichter er sich eintreiben laßt, desto schmaler ist der Spalt. Indem ec nämlich um seine ganze Seite eingepreßt wird, treten die Kör- pertheile erst um die Breite seines Rückens auseinander. Die Schraube ist eine schmale schiefe Ebene, um einen Cy- linder in die Höhe gewunden, der sich in der ähnlichen cylindri- schen Höhlung eines andern Körpers bewegt. Legt man das rechtwinklige Dreieck abc (Fig. 17.), dessen Grundlinie bc genau dem Umfange des Cylinders gleich ist, so um denselben, daß bc den Umfang des Kreises deckt (Man schneide ein solches Dreieck aus Papier und lege es um eine Federbüchse); so zieht sich die Hypothenuse ba schief am Cylinder heraus, wie Bua, welche krumme Linie ein Schraubengang heißt. Schließt sich an die- sen Schraubengang ein zweiter, ihm ganz gleicher/ an diesen ein dritter rc., so entsteht dadurch eine Schraubenlinie, unter de- ren Neigung man den Winkel abe, so wie unter der Höhe ei- nes Schraubenganges die Ak — ab versteht. Werden auf der Schraubenlinie Hervorragungen angebracht, so erhält man die Sehraübenspindel; wird sie aber in einer cylindrischen Höh- lung vertieft, die Schraubenmutter. Berücksichtigt man die Reibung nicht, welche gerade bei der Schraube sehr groß ist, so verhält sich hier die Kraft zur Last, wie die Höbe eines Schrau- benganges zum Umfange der Spindel. Nun läßt man aber die Kraft gewöhnlich an einem Hebelsarme (Schraubenschlüssel, Preß- bengel) wirken, wodurch die nöthige Kraft noch so vielmal ver- kleinert wird, als der Hebelsarm den Halbmesser der Spindel an Länge übertrifft. Angewendet wird die Schraube bei Buch- drucker^, Buchbinder-, Wein-, Del-, Münzpressen rc. ferner zur Befestigung an Gewehren, Wagen, Thürschlössern, Uhren und andern Jstrumenten, beim Unterschwellen alter Häuser rc. Eine Schraube ohne Ende besteht aus einer Spindel mit einigen Schraubengängen, deren Hervorragungen, wenn sie ge- dreht wird, ein gezahntes Rad in Bewegung setzen. Sie wird gebraucht, sanfte Bewegungen hervorzubringen, auch andere In- strumente genau zu stellen.

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 337

1850 - Königsberg : Bon
337 derselben, als vielmehr die durch die Lunge oder durch einen Bla- sebalg hervorgebrachte eigene Art der Lustschwingung, welche von dem vielfachen An. und Zurückprallen in der Höhlung des In- struments abhängt und sich dann auch außerhalb in gleicher Art fortpflanzt. Man könnte hier die Luft selbst als eine in dem Instrumente ausgespannte Saite betrachten. Die Verschiedenheit des Klanges (bekanntlich hat jedes Ton- werkzeug seinen eigenthümlichen Klang) hängt von dem Stoffe ab, aus welchem die Instrumente bestehen, von ihrer eigenthüm- lichen Form und Zusammensetzung, von der Beschaffenheit des Mundstückes und besonders auch von dem Mittel, durch welches sie in Bewegung gesetzt werden (Hämmer, Roßhaare, Federspulen, Fingerspitzen rc.j. Anders klingt die mit dem Bogen gestrichene, anders die mit den Fingerspitzen geschnellte Violinsaire; anders die Glocke, wenn sie mit einem hölzernen, anders wenn sie mit einem metallenen Hammer geschlagen wird. Die Glasglocken der Harmonika tönen unter den nassen Fingern ganz anders, als wenn man sie mit Etwas schlägt. 8. 47. Die Verschiedenheit der Schwingungen schallender Körper. Streicht man eine Saite an, so schwingt sie quer nach bei- den Seiten; die Luftsäule in Blase-Instrumenten schwingt der Länge nach, das Paukenfell in Kreisen. Hiernach sind die Schwingungen schallender Körper von dreifacher Art: Quer- oder Transversalschwingungen, Längs- oder Longitudi- nalschwingungen und Rund- oder Rotundinalschwin- gungen. Die Querschwingungen kommen besonders bei Saiten-, die Längsschwingungen bei Blase-Instrumenten, und die Rund- schwingungen bei Trommeln, Pauken, Becken, Glasscheiben, Glocken rc. vor. In Querschwingungen kann eine Saite auf verschiedene Art versetzt werden, z. B. durch Streichen, wie bei der Violine, durch Schlagen, wie beim Klavier, durch Blasen, wie bei der Aeolsharfe, durch Zupfen, Reißen rc., wie bei der Guitarre, Harfe rc. Durch diese Mittel wird die Saite aus ihrer geraden Lage in eine gekrümmte gebracht und dadurch verlängert; siekehrt dann von selbst, sich verkürzend, in die ursprüngliche Lage zurück, geht darauf, sich verlängernd auf die andere Seite in eine ge- krümmte Lage, kehrt dann wieder in die gerade zurück rc. Die Schwingungen und die durch sie hervorgebrachten Töne hängen hier ab von der Länge, Dicke oder dem Durchmesser, und von der Spannung der Saite. Je kürzer, feiner und gespannter eine Saite ist, desto höher ist der Ton. Daher haben Harfen und Klaviere Saiten von verschiedener Länge, Dicke und Span- nung. Bei den Saiten aus Violinen, Guitarren rc. werden die Pechner, Handb. 3. Theil. 22

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 395

1850 - Königsberg : Bon
395 so schwebt sie an den meisten Orten nicht mehr horizontal, son- dern neigt bei uns (ungefähr 70°) in der Nordhälfce der Erde den Nordpol, in der Südhälfte den Südpol herunter. Diese Abweichung der Magnetnadel von der horizontalen Lage heißt die magnetische Neigung oder Inklination. Man hat be- sondere Deklinations- und Jnklinationsnadeln, auch Karten auf denen diese Abweichungen verzeichnet sind. Es giebt um die Erde eine Linie ohne Neigung, auf welcher die Jnklinakionsnadel über- all horizontal liegt. Sie ist ungefähr ein Kreis, welcher den Erdäquator in einem Winkel von > 2° schneidet, und der magne- tische Aequator genannt wird. Mit der Entfernung von dem- selben nimmt die Inklination zu. Die Punkte der Erde, über welchen die Jnklinakionsnadel völlig senkrecht stehen würde, heißen die magnetischen Pole der Erde; ihre Lage trifft nicht mit den Drehpunkten der Erde zusammen, ist jedoch noch nicht völlig bestimmt. Auch die Inklination eines und desselben Ortes ändert sich, doch langsamer und weniger bedeutend als die Deklination. Die Abirrung oder Ablenkung der Magnetnadel muß nicht verwechselt werden mit der oben erklärten Abweichung oder Deklination derselben. Unter Abirrung versteht man die Ent- fernung derselben vom magnetischen Meridian durch örtliche An- ziehung von Eisen und eisenhaltigen Körpern, z. B. durch vor- gehaltenes Eisen, durch Eisenerze in Berzwerken, durch eisenhal- tige Felsenmassen im Meere, durch eisenhaltige Gebirge rc. Auf die Erscheinungen der Jnklinakionsnadel und darauf, daß Eisenstäbe schon durch eine besiimmte Lage Magnetismus annehmen, gründet sich die Meinung, daß die Erde selbst ein Magnet sei und als solcher wirke, und daß es also einen Erdmagnetismus gebe. Da wir übrigens den nach Norden zeigenden Pol eines Magnets den Nordpol, den andern den Süd- pol nennen, so müssen wir der Nordhälfte der Erde Südmagne- tismus, und der Südhälfte Nordmagnetismus zuschr. iben, indem ja nur ungleichnamige Pole einander anziehen. Daß man in der neueren Zeit einen Zusammenhang zwischen der Elektricität und dem Magnetismus, den sogenannten Elektromagnetis- mus, entdeckt hat, kann hier nur erwähnt werden, eben so daß man mit den Eisenbahnen elektromagnetische Telegraphen ver- bindet. Xu. Der Chemismus. §. 82. Die Auflösung zusammengesetzter Stosse. Aus dem Kupfervitriol kann, wie wir bei der Unterredung über chemische Anziehung oder Wahlverwandtschaft stz. Ii.) ge- sehen haben, das Kupfer, aus der Kreide die Kohlensäure, aus

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 8

1847 - Königsberg : Bon
8 D^>s Alles, was mein Aug' erblicket, Den blauen Himmel und die grün geschmückte Flur, Das, was uns nützt, und das, was uns entzücket, Zeigt Alles uns des ew'gen Vaters Segensjpur. 8. 4. Pic Himmelsgegenden. (Äinberfr. I. Anh. I. 8.) Um den Schülern die Eintheilung des Horizonts in Him- melsgegenden zu verdeutlichen, führt sie der Lehrer auf das Feld hinaus und macht sie aufmerksam auf das Bedürfniß fester Punkte für die genaue Bestimmung der Lage der Oerter, der Richtung der Wege rc. Dies kann in folgender Weise geschehen: L. Wo liegt jetzt unsere Stadt? Sch. (Zeigen und sprechen:) Da. L. Wo liegt Altgörzig? Sch. (Zeigen wieder und sprechen:) Da. L. Wenn ihr nun einem entfernten Freunde schreibet: „Wir waren auf einen Berg gegangen, wo wir weit um uns sehen konnten. Birnbaum lag da, Altgörzig da rc., würde er wohl verstehen, welche Lage diese Oerter gegen unfern Standpunkt haben? Sch. Nein, er würde es nicht wissen. L. Wie wollt ihr ihm die Lage dieser Oerter genauer angeben? Sch. Altgörzig liegt vor Wierzebaum, Birnbaum liegt vor Bielsko. L. Wenn aber euer Freund von Schwerin kommt, dann liegt ja Altgörzig hinter Wierzebaum: und kommt ec von Zirke, so liegt Birnbaum hinter Bielsko. Ihr seht also, mit „vor" und ,,hinter" könnt ihr wohl angeben, wie die Oerter gegen euren jedesmaligen Standpunkt liegen; da ihr aber euren Stand- punkt so oft ändert, ist diese Bezeichnung der gegenseitigen Lage der Oerter nicht allgemein anwendbar. Ueberdies könnt ihr doch nicht verlangen, daß die Lage aller Oerter nur nach euch bestimmt werde, wo ihr auch sein möget. Mit „rechts" und „links" seid ihr nicht besser dran. Suchet also eine genauere Bestim- mungsweise! — Hinter jenem Hügel geht im Frühlinge und Herbste die Sonne auf. In derselben Gegend des Himmels geht sie dann allen Menschen aus, und wir können jenen Punkt des Himmels dazu benutzen, die Lage der Oerter genau anzugeben. Der Punkt des Horizonts, wo die Sonne im Frühlinge und Herbste ausgeht, heißt Osten oder Morgen; der Punkt des Horizonts, wo die Sonne zu derselben Zeit untergeht, heißt Westen oder Abend; der Punkt des Horizonts, über welchem

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 18

1847 - Königsberg : Bon
18 verengen und erweitern sich mehrmals, und zwar verengen sie sich gewöhnlich sehr schnell und erweitern sich allmä'lig; viele sind anfangs schmal und werden ohne neueintretende Ver- engung gegen das Ende immer weiter, d. h. sie öffnen sich; andere dagegen werden gegen das Ende schmaler oder schließen sich; einige haben einen horizontalen (söhligen) Boden, an- dere einen stark, noch andere einen sanft abgedachten Thalboden; -einige haben schroffe Seitenwände (Thalgehange), oder ein steiles, zuweilen auch senkrechtes Thalgehänge. Thäler mit sanft auf- steigenden Thalgehängen nennt man muldenförmige Thäler. -Höhen des Thalbodens, die quer von einer Seitenwand des Tha- les zur gegenüberstehenden hinstreichen (aber meistens vom Was- ser durchbrochen sind) und das Thal in mehrere Theile theilen (das obere, mittlere und untere Thal), heißen Querjoche. Auf den tiefsten Stellen der Thäler fließt oder steht in der Regel Wasser. Jedes längliche Thal hat eine Richtung nach irgend einer Himmelsgegend, z. B. nach Westen, oder nach Südost rc., auch die Keffelthäler mehr oder minder. Die Thäler verändern ent- weder ibre Richtung, oder behalten sie unverändert; im ersten Falle heißen die Thäler entweder gebogene oder geschlängelte, ifti andern Falle aber gerade Thäler. Wenn ein Thal seine Rich- tung auch oftmals ändert, so hat es doch nur eine Hauptrich- tung. Diese ist immer die mittlere, welche nach der Thalmün- dung führt. Der Boden eines Thales hat drei Abdachungen, eine Haupt-Abdachung und zwei Seiten-Abdachungea (näm- lich die der Thalgehänge). Wohin dacht das rechte Thalgehänge ab, wenn die Haupt-Abdachung südlich? — Wohin das linke? Wenn ein Gebirge aus mehreren Höhenzügen besteht, so sind auch seiner Thäler mehrere. Diese Thäler stehen zu einan- der in einem gewissen Verhältniß. Sie sind Nachbarthäler, wenn sie entweder an einem und demselben Theile eines Gebirgs- joches, nur an entgegengesetzten «Leiten desselben ihren Ursprung nehmen und nach mehr oder weniger entgegengesetzten Richtun- gen laufen, oder wenn sie einen und denselben Höhenzug zur Lemeinschaftlichen, sie von einander in ihrer ganzen Ausdehnung oder nur stellenweise scheidenden Grenze hadern Verfolgt man die Thäler von ihrem Ursprünge her, so findet man, daß oft mehrere zusammenstoßen und sich in einem andern vereinigen (wie Bäche mit Bächen oder mit Flüssen); dadurch bilden sich Gabelthäler, einfache und doppelte Gabelthäler. Die Thäler stoßen entweder unter einem rechten, oder spitzen, oder stumpfen Winkel zusammen. Zwei Thäler, die einander gegen- über in ein größeres Thal auslausen, heißen Gegentheil er. Thäler, die neben einander in gleicher Richtung hinlaufen, heißen Parallelthäler; das Gegentheil davon sind die in verschiedener Richtung auseinanderlausenden Thäler. Die größeren Tha- ler, in welche viele andere, kleinere auslausen, heißen Haupt-
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